Im Mittelpunkt des Programms stehen die Vielfalt und die lange Tradition jüdischen Lebens in Deutschland. Veranstaltungen und Projekte vermitteln den Reichtum jüdischer Kultur. Gleichzeitig schaffen sie Raum für Begegnungen von Juden und Nicht-Juden. Damit soll auch dem zunehmenden Antisemitismus entgegengetreten werden.
„Jüdisches Leben gehört zu uns!“, betont Grütters. Dies mache das Festjahr auf vielfache Weise für alle Menschen in Deutschland erfahrbar. Verbunden sei damit der Wunsch, „dass sich ein selbstbewusstes Judentum hier in Zukunft noch offener entfalten kann“, so die Kulturstaatsministerin weiter. Angesichts immer hemmungsloser zur Schau getragener antisemitischer Provokationen müsse gerade auch die junge Generation frühzeitig und nachhaltig dafür sensibilisiert werden.
1.700 Jahre jüdisches Leben
Mindestens seit dem 4. Jahrhundert n. Chr. gibt es jüdisches Leben auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik. Davon zeugt ein kaiserliches Edikt aus dem Jahr 321, das Juden gestattete, öffentliche Ämter im Kölner Stadtrat anzunehmen.
In Köln hat auch der Verein “321 – 2021: 1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland” seinen Sitz, der das Festjahr koordiniert und gestaltet. Bundesweit hat er rund 1.000 Veranstaltungen im Lauf des Jahres geplant – von Konzerten über Ausstellungen, Film- und Theateraufführungen bis hin zu Video- und Podcast-Projekten.
Die Staatsministerin für Kultur und Medien stellt dafür insgesamt bis zu 1,6 Millionen Euro aus ihrem Haushalt zur Verfügung, unter anderem finanziert sie die Auftaktveranstaltung am 21. Februar.
Festakt zur Eröffnung
Die Auftaktveranstaltung findet am 21. Februar in der Kölner Synagoge statt – in Anwesenheit von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der Schirmherr des Festjahrs ist. Sie wird von 16:30 bis 17:30 Uhr von der ARD und der Deutschen Welle ausgestrahlt.
Vielfalt jüdischer Kultur sichtbar machen
Auch der Kinodokumentarfilm „Walter Kaufmann – welch ein Leben!“ von Karin Kaper und Dirk Szuzies wird aus dem Bundeskulturhaushalt finanziert. Er erzählt die abenteuerliche Lebensgeschichte eines heute 97-jährigen Berliners, in dessen Leben sich beispielhaft die Erschütterungen des 20. Jahrhunderts spiegeln. Der Film ist in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Auschwitz-Komitee e.V. entstanden.
Ein anderes gefördertes Projekt ist „Klingende Utopien – #2021“ des Deutschen Musikrats und des Bundesjazzorchesters. Es verknüpft jüdische Stummfilmklassiker wie Fritz Langs „Das Cabinett des Dr. Caligari“ aus dem Jahr 1920 mit zeitgenössischem Jazz und Vokalmusik. Konzerte sind pandemiebedingt erst für die zweite Jahreshälfte geplant.
Aus der Geschichte lernen
Auch jenseits des Festjahrs sind die historische Aufarbeitung des Nationalsozialismus und die Bekämpfung von Antisemitismus zentrale politische Anliegen der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Aus ihrem Haushalt wird das Jüdische Museum Berlin mit mehr als 15 Millionen Euro jährlich gefördert. Zudem setzt sie sich mit Bundesmitteln für den Erhalt jüdischer Synagogen ein, unter anderem in Augsburg, Lübeck und Kiel.
Im Kampf gegen Antisemitismus spielen zudem bundesgeförderte Gedenkstätten und Dokumentationsstätten im Bereich der NS-Aufarbeitung eine zentrale Rolle. Das Förderprogramm „Jugend erinnert“ unterstützt sie bei der Entwicklung zeitgemäßer Bildungsformate. Dadurch sollen gerade junge Menschen erreicht werden.
Die Kulturstaatsministerin engagiert sich auch im Rahmen des Aktionstages, der in Erinnerung an den antisemitischen Anschlag in Halle künftig jedes Jahr am 9. Oktober stattfinden soll. Er soll mit unterschiedlichen Formaten Begegnung und Austausch zwischen Juden und Nicht-Juden in Deutschland anregen. Eine der ersten Aktionen ist der Fotowettbewerb “Zusammenhalt in Vielfalt”, den die Kulturstaatsministerin gemeinsam mit dem Antisemitismus-Beauftragten der Bundesregierung, dem Zentralrat der Juden in Deutschland und der Initiative Kulturelle Integration ausgelobt hat.
Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite zum Festjahr „#2021JLID – Jüdisches Leben in Deutschland“.
Quelle: www.bundesregierung.de
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